Die Idee

Nachdem wir in Nepal (11 Tage) und in Irland (eine Woche) am Stück wandern waren, wollten wir dieses Jahr wieder eine Weitwanderung unternehmen. Babs hat in einem Magazin einen Artikel zu den Azoren gefunden. Die Webseite des Anbieters Ilha a Pé ist sehr gut gemacht und das Angebot interessant: 5 Tage Wanderung, einfache aber schöne Unterkünfte, Verpflegung inklusive. Das haben wir gebucht.

Die Anreise von Stuttgart ist nicht so einfach aber Maria von Reisefieber hat es für uns ausgetüftelt. Der Stopp in Lissabon (siehe hier) war auf jeden Fall lohnenswert.

Azoren? Wo sind denn die? Sind das nicht die mit dem Hoch? So oder so ähnlich wurden wir immer wieder gefragt. Wer es nachlesen will: Wikipedia. Die Azoren liegen nicht mitten im Atlantik aber immerhin fast auf 1/3 der Strecke nach Amerika, knapp 1400 km vom europäischen Festland entfernt.

Die Insel, die Tour

Die Insel ist klein, gerade mal 5653 Menschen leben hier auf ca 97 qkm. Die Macher von Ilha a Pé haben zsammen mit einer anderen Gruppe an der Wanderung um die Insel getüftelt und alte Ställe/Scheunen gesucht, die sie als geschmackvolle Unterkünfte hergerichtet haben. Man nimmt nur einen Tagesrucksack mit und abends steht das andere Gepäck bereits in der Unterkunft. Auch das Essen steht schon bereit. Da es nur einen einflammigen Gaskocher in den Hüttchen hat, gibt es Eintopf im Tontopf, den man nur aufwärmen muss. Frühstück und Getränke sind auch da. Perfekt und simpel! OK, nach 4x Eintopf, war mir auch mal nach etwas anderem… Aber bis auf einen Tag kommt man mittags jeweils unterwegs an einer Kneipe vorbei, wo man auch mal einen Salat essen kann.

Die Unterkünfte sind traumhaft gelegen: Außerhalb von Ortschaften, einsam und ruhig, mit tollem Blick auf Natur, Meer (und manchmal Kühe). Man teilt sich das Häuschen mit 2-4 anderen Wanderen. Wir hatten aber Glück und waren immer alleine.

Malbusca, © Ilha a Pé

Und so schön still ist es! Kein permanentes Hintergrundrauschen wie bei uns, nur Vögel, Grillen, ab und zu muht ein Kuh, bellt ein Hund in der Ferne, ganz selten hört man mal ein Auto. Das ist wunderbar. Wenn keine Wolken vorbeiziehen, der phantastischen Sternenhimmel über einem, inklusive Milchstraße. Gleich am ersten Abend haben sich Venus, Jupiter, Saturn und Mars die Ehre gegeben, wie an einer Perlenkette aufgereiht. Wow!

Die Tour ist in 5 Tage (4 Nächte) aufgeteilt. In den nächsten Artikeln werde ich jeweils ein kurze Beschreibung liefern. Insgesamt ist die Tour 80 km lang und hat auch ordentlich Höhenmeter (eigentlich geht es meistens auf und ab). Fast jeden Tag kann ein Badestopp am Meer eingelegt werden, was bei Temperaturen zwischen 27 und 30 º auch sehr wilkommen war! Entweder gibt es einen einsamen Strand (wir waren ganz alleine) oder ein Meerwasserschwimmbad.
Die Wege sind perfekt ausgeschildert: Es gibt so gar ein Zeichen, das man auf dem falschen Weg ist, wenn man einmal falsch abbiegt.

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© Ilha a Pé

Der erste Tag

Übernachtet haben wir vor der Wanderung in Vila do Porto, dem größten Dorf auf Sta. Maria, in der Jugendherberge: Doppelzimmer mit eigenem Bad. Und Infinitypool! Chic. Am Abend vorher habe wir am Hafen gegessen: Fantastische Miesmuscheln und Napfschnecken…ein Gedicht!
Direkt neben der JuHe beginnt der Wanderweg und nach 20 Minuten ist man beim Hauptquartier von Ilha a Pé. Von Ionnis bekommt man den Schlüssel für die Häuser und Instruktionen. Dann geht es los.

Die Tour am ersten Tag ist nur ca. 10 km lang, mit ungefähr 400 Höhenmeter, zum Einlaufen quasi. Es geht durch (trockene) Wiesen immer an der Küste entlang. Zu einem einsamen Strand (Badestopp!) und einem Dörfchen, in dem wir unser Mittagessen hatten. Wunderbare Küstenlandschaft mit Felsen und Agaven, Viehweiden und neugierigen Kühen, über Felsen und Steine direkt am Meer. Glücklich und müde haben wir gegen 17 Uhr unsere Unterkunft in Beschlag genommen.


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